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Kirchengemeinde Widdert feiert Ostern

Einen schönen Montag! 

Gerne möchte ich Sie darüber informieren, was die Kirchengemeinde Widdert speziell in der Karwoche und Ostern anbietet. 

Seit dem Wochenende hängt gegenüber der Kirche das ‘Hoffnungsbanner” mit eingesandten Fotos, die ganz unterschiedliche Menschen fotografiert haben. Hoffnungsfotos kombiniert mit einem Mutmachvers der Bibel. 

Kirche modern und zum Mitmachen – diesem Grundsatz bleibt die Evangelische Kirchengemeinde Widdert auch in Coronazeiten treu.

Das Banner ist nur ein Beispiel dafür. 

So ist auf der Homepage der Gemeinde www.widdert.com am Gründonnerstag ein Lasagne – Gottesdienst “to go” abrufbar, der zu Hause mit der Familie oder auch alleine gefeiert werden kann. Die Musiker der Gemeinde haben moderne Stücke zum Zuhören und Mitsingen dazu eingespielt. Der Impuls ist ebenfalls als Audio – Datei abrufbar. 

Die Gottesdienstteams haben sich per Videokonferenz getroffen und überlegt, wie das besondere Gottesdienstkonzept der Widderter jetzt gelebt werden kann. 

Daraus entstanden ist auch ein “Omnibus – Gottesdienste zuhause” am Ostersonntag. Die typischen Bestandteile wie Gebete und fröhliche Lieder sind genauso dabei wie eine Zeichenhandlung zum Mitmachen und ein Erinnerungszeichen über den Tag hinaus. 

Auch dieser Gottesdienst ist über die homepage zum Mitfeiern abrufbar. 

Aber auch diejenigen, die nur analog unterwegs sind, werden nicht vergessen. Alle Senioren haben schon letzte Woche einen Brief bekommen, ebenso wie fünfundsiebzig Familien. 

Ostern werden handschriftliche Karten und Töpfe mit Osterglocken ihren Weg zu etlichen Alleinstehenden finden. 

Mir ist wichtig, dass wir vielen Menschen zeigen: Ostern fällt dieses Jahr nicht aus, wir feiern nur anders. 

Herzliche Grüße, 

Pfarrerin Kristina Ziegenbalg 

Hoffnungsbanner

Banner an unserer Friedhofshecke gegenüber der Kirche mit verschiedenen Bildern und Vers aus 1. Korinter 13,7 - Die Liebe ist nie totzukriegen, sie hört nie auf zu vertrauen, sie verliert nie die Hoffnung, sie übersteht jede Krise
Hoffnungsbanner gegenüber der Widderter Kirche

Einen schönen Sonntag zusammen!

Seit heute hängt das Widderter Hoffnungsbanner gegenüber der Kirche. Was es damit auf sich hat und wie es aussieht, verrät der folgende Text

Das “Hohelied der Liebe” aus dem 1. Korintherbrief. Ihr wisst schon, da wo von “Glaube, Hoffnung, Liebe” die Rede ist…
Oft lese ich bei Trauungen daraus. Weil da so viel Wahres und Wichtiges über die Liebe drinsteht. Und weil das, was über die Liebe zweier Menschen gesagt wird, gar nicht so verschieden ist von der Liebe zwischen Gott und mir.

Die Liebe ist nicht totzukriegen.
Sie hört nie auf zu vertrauen.
Sie verliert nie die Hoffnung.
Sie übersteht jede Krise.

So steht es auf dem großen gelben Banner, das seit heute gegenüber unserer Kirche hängt.
Vielleicht klingt uns diese Übersetzung von 1. Korinther 13,7 nicht vertraut, aber genau deswegen finde ich sie so faszinierend.

Sie spricht mitten hinein in unserer Situation.
Liebe ist der Schlüssel, um die Krisen unseres Lebens und auch diese Krise zu überstehen.

Und dabei hat Liebe ganz viele Gesichter.

Manche von euch haben mir in den letzten Tagen Hoffnungsbilder geschickt, die ich auf das Banner hab drucken lassen.

Zwei Konfis sind da und schauen in den Sonnenuntergang, und ein Geschwisterpaar, das aufeinander aufpasst. Zeichen der Liebe und der Hoffnung. Aber auch ganz viel Natur, Blüten und Grün und ein Bild vom Meer. Zeichen der Liebe Gottes. Und der Hoffnung.

Erinnerungen an geschenkte Zeit und ein Regenbogen – vielleicht das älteste Bild der Liebe Gottes und der Hoffnung überhaupt.
Wir lassen uns berühren von diesen Bildern und wir erzählen einander von dem, was uns trägt und was uns Hoffnung gibt. Das macht für mich Gemeinde aus.

In gelebter Solidarität, in Fürsorge und im Gebet füreinander werden diese alten Bibelworte für mich mit Leben gefüllt. Und sie werden wahr:

Die Liebe ist nicht totzukriegen.
Sie hört nie auf zu vertrauen.
Sie verliert nie die Hoffnung.
Sie übersteht jede Krise.
Bleibt behütet – und fühlt euch geliebt.

Eure
Kristina Ziegenbalg

Den Text zum ausdrucken und weitegeben gibt es hier

Pippi Langstrumpf macht Hausputz

Pippi und Anika
Pippi Longstocking Washes the Floor. A  scene from the 1969 Swedish Film  Pippi Longstocking (Pippi Långstrump).  The film consisted of re-edited  footage from the TV series.  
https://www.youtube.com/watch?v=qYQPnBbLvlM

Ich weiß nicht, ob ihr Pippi Langstrumpf genauso mögt wie ich. Ich hab auf jeden Fall beschlossen, mir die wunderbaren alten Verfilmungen in den nächsten Tagen noch mal anzugucken. Diese Szenen mit dem Hausputz und den Bürsten unter den Schuhen, die hat mich nachhaltig beeindruckt.

Ich hab sie leider nur in der englischen Version gefunden. https://www.youtube.com/watch?v=qYQPnBbLvlM Nicht das, was wir gemeinhin unter Hausputz verstehen. Und ich denke, viele von euch machen es in diesen Tagen ganz anders und mit nicht so viel Chaos. Aber bestimmt auch nicht mit einem so herzlichen Lachen. Warum eigentlich nicht? Lachen ist doch nicht verboten in diesen Tagen. „Wie ein Lachen, wie ein Vogelflug steigt ein Lied zum Himmel auf.“ – So heißt es in einem Lied, das wir gerne und oft in unseren Gottesdiensten singen. Und weiter heißt es da: „…und ich staune, mir wird leicht, Gottes Flügel tragen weit.“ Vielleicht sollten wir das Lachen nicht vergessen in diesen Tagen. Und das Staunen darüber, was es bewirken kann. Probiert´s mal, mit oder ohne Pippi Langstrumpf.

Bleibt behütet!

Eure Kristina Ziegenbalg

Mut ist … Mutmachbrief

Was ist Mut?
Mut ist zum Beispiel, wenn ein Mensch bereit ist, etwas völlig Neues anzufangen.
Wenn du dich für einen Menschen einsetzt, der sich nicht allein helfen kann.
Wenn du zu ihm hältst, obwohl ihn alle anderen schon aufgegeben haben.
Mut ist, nach einem Streit den ersten Schritt zu machen.
Oder wenn ich einem Menschen zum ersten Mal meine Liebe gestehe.
Mut brauche ich immer dort, wo ich mich verletzlich und angreifbar mache.
Ein mutiger Mensch weiß, worauf er sich einlässt und was es ihn kosten kann.
Darum ist Mut etwas anderes als Leichtsinn. Ein leichtsinniger Mensch blendet die Gefahren für sich und andere einfach aus.
Aber ein mutiger Mensch denkt weiter. Er fragt sich: Was passiert, wenn ich jetzt nichts tue? Was wird dann aus diesem Menschen, den ich nicht anrufe, mich nicht kümmere? – Wo endet es, wenn ich einfach alles laufen lasse, wenn ich mich nur um mich drehe und um mein Wohlergehen? Aber auch: Wo sind die Grenzen, meine eigenen und die, die die Vernunft mir gebietet?
T: Steht für die Tatsachen. Ich weiß, was gerade dran ist. Ich sehe den Tatsachen klar ins Auge.
U: Steht für Unsicherheit. Ob ich das alles schaffe, durchhalte und hinkriege? Ist das nicht zu groß und zu schwer für mich? Ich kann es nicht überblicken und nicht beherrschen. Es ist so schwer sich aufzuraffen, nach vorn zu schauen, Dinge gerade jetzt anzugehen, für die Schule zu lernen, etwas Liegengebliebenes aufzuräumen, das nächste Indoor-Projekt zu starten, die nächste Idee zu entwickeln, die Hoffnung nicht aufzugeben. Und mein Mut steht oft auf wackeligen Füßen.
M: Steht für Menschen mit ihren Meinungen, die so viel von mir erwarten. Sie verlassen sich auf mich und ich will sie nicht enttäuschen, sondern zufrieden stellen. Da kann der Mut schnell zusammenfallen.
Und dann brauche ich Ermutigung. Jemand, der mich wiederaufrichtet und mich stützt. Denn das schaffe ich nicht allein. Ich kann mich nicht selbst ermutigen!
Ich finde es schrecklich, wenn in solchen Momenten jemand einfach so dahinsagt: „Nur Mut, du schaffst das schon! So wie du gebaut bist, kriegst du das hin. Kopf hoch! Wird schon wieder! Da müssen wir jetzt alle durch… Ist am Ende nur halb so schlimm!“
Da habe ich das Gefühl, als ob der andere froh ist, dass er nicht an meiner Stelle ist! Das wirkt dann so, als ob man mir die Buchstaben M, U und T einfach vor die Füße wirft und sagt: „Ich habe dir Mut gegeben, nun bastle dir mal zusammen, was du brauchst!“ Aber am Ende bleibe ich damit wieder allein.

Was macht mir Mut?
Was richtet mich auf, hilft mir in meiner Unsicherheit und gibt mir Kraft?
Der Rat aus dem Buch der Sprüche heißt: (Spr 12,25)
„Sorgen im Herzen drücken einen Menschen nieder; aber ein gutes Wort richtet ihn auf.“ – Aber was ist ein gutes Wort? Wo kommt es her?

  • Wenn ich spüre, dass jemand an mir interessiert ist, meine Sorgen ernstnimmt und mir wirklich zuhört.
  • Ein gutes Wort richtet den Blick auf das Gute, das ich habe. Mir wird bewusst, was ich habe, wofür es sich lohnt, sich einzusetzen. Ich weiß wieder, was ich festhalten und nicht verlieren will. Denn es gibt nicht nur Corona und die ganzen vielen Nachrichten darüber, sondern auch Freunde, die ich schätze. Es gibt nicht nur das Alleinsein, das mir zu schaffen macht, sondern auch kleine Erfolge, die ich feiern kann, kleine Zeichen der Hoffnung und Dinge, die mich zum Lächeln oder sogar zum Lachen bringen.
  • Ein gutes Wort baut auf. Wenn jemand das sieht, was ich tue, kann ich mit viel mehr Freude und Mut weitermachen. Wer mir Mut machen möchte, der muss bereit sein, mit mir zu teilen: seine Zeit, seine Aufmerksamkeit, seine Kraft – und meine Last! Er trägt meine Unsicherheit, Sorgen und Gedanken mit.

Ich bin auf einen Satz gestoßen, der mich nicht wieder losgelassen hat: „Mut hat immer mit Liebe zu tun.“ (Sebastian Junger, amerikanischer Journalist und Schriftsteller * 1962: „Am Ende hat Mut immer mit Liebe zu tun. Mut ist Liebe.“)
Mir kann nur einer wirklich Mut machen, dem ich wichtig bin und am Herzen liege. „Mut hat immer mit Liebe zu tun.“
Da sind die Menschen, die mir sagen: „Ich mache mit! Ich bin mit dir unterwegs, wenn auch anders als bisher. Ich lasse dich nicht fallen und nicht im Regen stehen. Ich freue mich mit dir über die kleinen Dinge, aber ich weine auch mit dir und hoffe und bete für dich.“
Wenn ich so ermutigt worden bin, kann ich anderen Mut machen. Diese Erfahrungen prägen mich.
Denn mutig sein und anderen Mut machen kann man nur,
wenn man gute Erfahrungen damit gemacht hat.
Mut ist Angst, die gebetet hat.
Das heißt: Ich bin und bleibe mit meiner Angst nicht allein. Ich weiß und habe schon spüren dürfen, dass ich begleitet bin, behütet und geborgen. Von Gott und von denen, die er mir an die Seite gestellt hat.
Unsere Aufgabe ist es, davon den anderen zu erzählen, mit Worten und ganz praktischen Handlungen, die Mut machen.

Amen.

Ein schönes Lied zu diesem Thema hat die Sängerin und Songschreiberin Alexa Fesa gesunen.
Hier der Link zum You Tube Video des Songs “Mut”

Den Mutmachbrief als PDF zum weiterverteilen gibt es hier

Sonntagsgrüße und Segen

Guten Morgen!

Heute hätten wir eigentlich einen ganz besonderen Gottesdienst gefeiert: Die Einführung unseres neuen Presbyteriums mit unserer neuen, jungen Presbyterin Bente Lettmann, die ich so gerne persönlich für ihren Dienst gesegnet hätte, die Taufe von Johanna und die kirchliche Trauung von Liane und Moritz, die heute ganz besonders unsere Fürbitte für sich und das heranwachsende Leben brauchen.

So wie geplant können wir das heute nicht tun. Aber wir können trotzdem viel tun. Wir können uns miteinander verbinden. Im Gebet und gemeinsam Gottesdienst feiern, z. B. online mit den Angeboten von Rupelrath, Lutherkirche oder Dorp.

Indem wir füreinander beten, mit einfachen Worten, allein oder mit denen, die bei uns sind. Indem wir Gott um seinen Segen bitten für unsere Presbyter Bente, Felicia, Petra, Rahel, Regina, Sven und Richard, für die kleine Johanna, für Liane und Moritz.

Segen wirkt auch da, wo wir räumlich voneinander getrennt sind. Weil es ja nicht unser, sondern Gottes Segen ist. Und der ist nicht an Kirchen und Zeiten und auch nicht an Pfarrerinnen und Pfarrer gebunden. Vielleicht mögt ihr euch auch untereinander segnen, und spüren, wie gut das tut.

Und dann greift euch das Telefon und ruft jemanden an und gebt so den Segen weiter. ” Ich will dich segnen und du sollst für andere ein Segen sein” – sagt Gott zu Abraham. Lasst uns heute damit anfangen.

Gottes Segen für diesen besonderen Sonntag!

Ihre/Eure Kristina Ziegenbalg

Impuls zu Mk 4,35ff

Ich kann in diesen Tagen gut nachempfinden, was die Jünger gefühlt haben.

Damals, auf dem See, mitten im Sturm.
Auf einem Holzboot, dem Sturm und den Wellen ausgeliefert.
Ohnmächtig. Hilflos. Voll von Angst.
Plötzlich schwimmen alle Sicherheiten weg. Nichts ist mehr da zum Festhalten.

Manche erleben genau das in diesen Tagen. Auch bei uns.
Corona. Gewalt. Krankheit.
Verlassensein.

“Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen!?”, sagen die Jünger vorwurfsvoll zu Jesus.
Eine gute Frage, die Menschen auch heute stellen:
“Gott, ist es dir egal, wie es mir geht? Warum tust du nichts?”

“Ich bin krank, ich kämpfe schon so lange mit dieser Krankheit, ich habe schon so viele Gebete gesprochen. Aber es passiert kein Wunder! Meister, fragst du nichts danach, dass ich umkomme?!”

Und die schlimmen Nachrichten von Krieg, Terror und Gewalt, von diesem Virus und anderen Bedrohungen, sie reißen einfach nicht ab.

Die einen klagen, andere erstarren wie die Jünger neben Jesus zur Maske. Bleich, mit engen Augen. Ihre Hände klammern sich fest. Verkrampfen. Angst beherrscht jede Zelle, lähmt jeden Gedanken.

Wieder andere krempeln die Ärmel hoch, kämpfen mit hochrotem Gesicht, versuchen zu retten was zu retten ist. Aber wie lange halten sie das durch?

Wenige Meter weiter völlige Ruhe: Ein entspannter Mensch. Jesus im Tiefschlaf. Als ginge ihn das alles nichts an, wiegt er mit den Wellen. Atmet langsam ein und aus. Strahlt einen großen Frieden aus. In eigenartigem Kontrast zu den Menschen, denen die Wellen den Boden unter den Füßen wegziehen.

Dieses Bild kennen wir aus vielen Kinderbibeln und anderer Kunst.
Die verzweifelten Menschen auf der einen und der schlafende Jesus auf der anderen Seite.
Ich möchte euch heute ein Bild zeigen, das ein Kollege gemalt hat.

Jesus schläft. Entspannt wie ein Kind, in einer Nussschale von Boot, allein.
Merkwürdigerweise fehlen hier die Jünger, die Erschöpften und Verzweifelten, die Fragesteller.

Vielleicht stehen sie außerhalb, so wie wir, und schauen wie gebannt auf den, der einfach nur schläft.

Warum schläft Jesus? Weil es ihn nicht interessiert? Dann wäre die Geschichte wohl kaum so aufgeschrieben worden.

Weil er so sicher ist. Sicher, dass Gott bei ihm ist.
Weil er den Frieden in sich trägt, der höher ist als alle Vernunft.
Weil er weiß, dass ihn nichts trennen kann von der Liebe Gottes, weder Hohes noch Tiefes, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges. Und noch nicht einmal der Tod. Nichts kann ihn trennen von der Liebe Gottes.

Beneidenswert. Und irgendwie kommt das in der Geschichte von der Sturmstillung zu kurz: Dieses entspannte Schlafen, obwohl der Sturm tobt, obwohl ihn doch die Verzweiflung und das Schreien der Menschen längst hätte aufwecken müssen.

Was dieses Bild so besonders macht, ist das zweite Kissen.
Für mich die Einladung: Leg dich zu mir, ruh dich aus, entspannt dich. Lass dich einladen zum Atem holen, mitten in den Wellen, die über dir zusammenschlagen.

Ja, es gibt eine Zeit, in der du alles tun musst, um die Situation zu retten oder zu beherrschen. Aber es gibt auch die andere Zeit.
Sich dem schaukelnden Schiff anvertrauen und dem, der stärker ist als alle Wellen und alle Stürme, die uns begegnen.

Und dabei vielleicht spüren: Der vermeintlich schlafende Gott ist einer, bei dem ich Atmen holen kann, ausruhen, Kraft schöpfen.

Ja, ich weiß nicht, ob ich diesem Gott, ob ich Jesus vertrauen könnte, wenn er nur schlafen würde, in der Geschichte und in meinem Leben.
Wenn dieser Jesus nicht auch schreien würde. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ – später, am Kreuz.

Beides ist mir wichtig. Auch, dass er als Mensch gelitten und geschrien hat wie jeder andere. Und deshalb unsere Angst nicht kleinredet.

Erst vor diesem Hintergrund bekommt unser Bild erst die nötige Tiefe.

Er schläft trotzdem, obwohl er die Angst kennt und das Gefühl, von Gott verlassen zu sein.

Und da gibt es ein zweites Kissen. Eine Einladung, sich daneben zu legen, so dass ich seine Nähe spüre und seinen Atem höre.
Das ist keine Versicherung gegen die Stürme meines Lebens.
Und das heißt vielleicht auch nicht, dass ich es jemals schaffe, so im Frieden und Vertrauen auf Gott zu ruhen wie er.
Aber es gibt uns vielleicht das Gefühl, dass uns zwar Manches bedrohen mag. Aber nichts mehr zerstören kann.

Gottes Einladung steht: Dein Kissen liegt da. Für mich heißt das: Vertrauen wagen.

Niemand kann dir beweisen, dass Christus den Tod besiegt hat, dass er stärker ist als alles, was dich bedroht.
Aber du kannst allen Mut zusammennehmen und vertrauen. Weil er Ruhe und Gewissheit ausstrahlt. Durch seine Geschichten der Liebe.

Gott, wo bist du? Kümmert es dich nicht, dass ich Angst habe?
Hier bin ich, auf dem Kissen neben dir. Rück ran und atme meinen Frieden.

Amen.